Mittwoch, 25. November 2015

[Rezension] "Takeover" - Jussi Adler-Olsen

Autor:   Jussi Adler-Olsen
Titel:     Takeover

Verlag:   DTV
Umfang: 592 Seiten (gebunden)

Preis Print/E-Book:  19,90 € / 15,99 €

Eine Leseprobe findet ihr hier.



Zum Inhalt: 
Ein Mann, der professionell Unternehmen vernichtet. Eine Frau, die sich von ihrer Vergangenheit befreit. Eine Liebe in den Zeiten des Terrors.

Der niederländische Geschäftsmann Peter de Boer leitet ein Unternehmen, das darauf spezialisiert ist, große Firmen zu zerschlagen. Er wirbt die Halbindonesierin Nicky Landsaat als Trainee an und macht die junge Frau rasch zu seiner Vertrauten. Als der irakische Geheimdienst de Boer mit der Zerschlagung eines westeuropäischen Konzerns beauftragt, steht er mit dem Rücken zur Wand. Er verweigert den Auftrag - doch es gibt ein Geheimnis in seiner Vergangenheit, das seinem Auftraggeber durchaus bekannt ist. Und plötzlich finden de Boer und Landsaat sich einer furchtbaren Verschwörung ausgesetzt, in der Geld, internationale Politik, Kriminalität und Terrorismus ihr Schicksal zu besiegeln scheinen.

Meine Meinung:
Da ich von den "Sonderdezernat Q"-Romanen von Jussi Adler-Olsen sehr begeistert bin, habe ich mich sehr gefreut, als mir der DTV dieses Buch zum Rezensieren übersandte. Vielen Dank an dieser Stelle!

Das Buch spielt im Jahr 1996, als Saddam Hussein eine gewichtige Rolle im Irak-Krieg spielte, es geht um Macht und Geld und darum, was die Geheimdienst damals wussten und wie weit ihre tatsächliche Macht reicht. Das Buch hat Jussi Adler-Olsen vor seinen großen Erfolgen mit Carl Mork geschrieben.

Die Geschichte ist sehr vielschichtig. Dort gibt es zum einen den niederländischen Geschäftsmann Peter de Boer, der sich mit seiner Firma darauf spezialisiert hat, große Unternehmen im Auftrag anderer zu zerschlagen. Er hat eine dunkle Vergangenheit, von der der irakische Geheimdienst weiß und ihn somit zwingt, ein Unternehmen zu zerschlagen - obwohl dies scheinbar unmöglich scheint. Die Person selbst ist von Anfang eher unsympathisch. Im Laufe der Geschichte dreht sich das ein wenig, insgesamt bleibt er aber eher blass.

Zum anderen gibt es die Halb-Indonesierin Nicky Landsaat, die aus schweren familiären Verhältnissen stammt und versucht, diesem Sumpf zu entfliehen. Sie ist ihrer Heimat Indonesion, vor allem aber auch Ihrer Mutter sehr verbunden und hat den Aberglauben sehr verinnerlicht. Sie ist fest davon überzeugt, dass auf Ihrer Familie ein Fluch liegt und sie die einzige ist, die diesem Fluch entkommen kann. Sie ist die einzige Person des Buches, bei der ich ein paar Emotionen entwickeln konnte. Alle anderen Personen sind für mich ziemlich blass geblieben und "liefen" irgendwie mit (auch die Hauptcharaktere).


Jussi Adler-Olsen verarbeitet in diesem Buch eine sehr große Anzahl verschiedener Aspekte, die mir in ihrer Gesamtheit etwas "too much" waren. Es hätte dem Buch besser getan, hätte er sich auf ein paar wenige Kernpunkte konzentriert. So wird man mit Spionage, Geheimdienstaktivitäten, skrupellose Praktiken in einem knallharten Wettbewerb und verschiedenen Verschwörungen, Entführungen und Erpressungen ausgesetzt. Dies hat zur Folge, dass die Spannung immer wieder abfällt und alles etwas konstruiert wirkt. Aufgrund der großen Komplexität kommt das Buch auch nur langsam in Fahrt.

Fazit:
Wer sich an die Sonderdezernat Q-Reihe erinnert und hier Parallelen ziehen möchte, wird etwas enttäuscht sein. Komplexer Thriller mit authentischen Charakteren, der aber aufgrund der Fülle der Verstrickungen etwas zu komplex und unübersichtlich daher kommt. Ich vergebe 3 von 5 möglichen Sternen.




Hier findet ihr ein Interview mit Jussi Adler-Olsen zu diesem Buch:

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