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Mittwoch, 22. Juli 2015

[Rezension] "Watch me - ich werde es wieder tun" - James Carol

Autor:  James Carol
Titel:    WATCH ME - ich werde es wieder tun

Genre: Thriller
Verlag: DTV

Umfang:  384 Seiten
Preis Print / E-Book: 9,95 € / 7,99 €

Hier finden Sie eine Leseprobe.

Zum Inhalt: 
Er zieht rastlos um die Welt, immer auf der Jagd nach perfiden Serientätern, die er zur Strecke bringen muss: der Profiler Jefferson Winter. Exzentrisch, hochintelligent – und gnadenlos von seinen eigenen Dämonen verfolgt.
Eine Kleinstadt in Louisiana: Ohne erkennbares Motiv wird ein Anwalt bei lebendigem Leib verbrannt. Weder ist der Tatort bekannt noch hat man die Leiche gefunden. Doch ein Video der Tat wird ins Netz gestellt, mit einem automatisierten Countdown. Eins ist klar: Es wird weitere Opfer geben. Und Jefferson Winter bleiben gerade mal 13 Stunden Zeit bis zur tödlichen Deadline. 

Meine Meinung:
Jefferson Winter ist ein vielgefragter Mann und wie es scheint, auch ein "Übermann". Er kann sich aussuchen, welche Fälle von Serienmördern er übernimmt und wenn es sein muss, dass sind es auch schon einmal zwei Fälle parallel. Ich war mir nicht bewusst, dass es so viele Serientäter gibt, denn nur für diese Fälle interessiert sich Jefferson Winter. Der Fall, mit dem er hier konfrontiert wird, spielt im teilweise rassistisch orientierten Louisiana, denn dort wurde ein ansässiger Anwalt bei lebendigem Leibe verbrannt wurde. 

Ich muss sagen, dass die Story mich aber nicht überzeugen konnte. Gerade in der ersten Hälfte scheint der Zeitfaktor (es gibt einen Countdown von 13 Stunden) nicht wirklich ausschlaggebend für Jefferson Winter zu sein. So kann er z.B. in aller Ruhe in ein Restaurant essen gehen, obwohl im Hintergrund die Zeit herunter tickt. Er scheint die Ruhe in Person zu sein, dabei überheblich, besserwisserisch und bevormundet. Seine beiden "Unterstützer", der junge Officer Taylor und seine Verlobte werden von ihm vorgeführt und er stellt sich so dar, als wenn der der alles wissende Cop ist und die anderen die Auszubildenden. Dabei scheint es vielmehr, dass er selbst keine Ahnung hat, sondern einfach wilde Vermutungen äußert, die sich nicht durch gesammelte Indizien oder Aussagen evtl. Zeugen herleiten lassen. Ich fand es schwer zu lesen und habe mich immer wieder gefragt, woher er denn seine Erkenntnisse nimmt - dazu nämlich keine Hinweise.

Im letzten Drittel legt James Carol zwar noch einmal an Spannung zu, doch noch immer wirken die Handlungen von Jefferson Winter eher zufällig. Was mich ja besonders beeindruckt hat, ist dass er den Leuten das Lügen so genau ansieht, dass ich mich fragen musste, warum hat er nicht gleich alle Leute befragt, ob etwas mit dem Mord zu tun haben und schon hätte er den Mörder gehabt (*sehr ironisch*). Das Ende war ein wenig überraschend, aber aufgrund der fehlenden Hinweise im Vorfeld nicht nachvollziehbar. Ich als Leser habe mich immer wieder überrumpelt gefühlt von den neuen Erkenntnissen von Winter. Am Ende geht aber alles gut aus und Winter hat es sogar geschafft, aus der Ferne heraus (nur durch ein Einschätzung des Täters) noch einen zweiten Fall "so nebenbei" mit aufzuklären.
Das einzige, was mich durch die Geschichte hinweg immer wieder schmunzeln lies (*schmunzeln in einem Mörder-Thriller?  ;-)*) war die Suche nach Taylors Vornamen.

Fazit:
Ein Rückschritt im Vergleich zu seinem ersten Werk "Broken Dolls". Für mich eher durchschnittlich und wenig unterhaltsam. Leider wurde wenig Ermittlungstätigkeit der Polizeit wahrgenommen, sondern offenbar willkürliche Entscheidungen des Ermittlers. Leider konnte mich das Buch trotz des sehr interessanten Klappentextes nicht überzeugen. Deshalb auch nur 2 von 5 möglichen Punkten.


2 Kommentare:

  1. Hallo Jens,
    mir ging es ähnlich mit dem Buch. Wobei Winter mir ein wenig sympathischer ist als dir.
    Und ja die Suche nach dem Vornamen war wirklich lustig und schön zu verfolgen.

    LG Andrea

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  2. Zu dem fehlenden Wissen gibt er aber gegen Ende nochmal eine indirekte Antwort: Es ist kein Wissen, es sind Vermutungen. Er ratet quasi und zieht seine Schlüsse durch sein erlerntes aus FBI-Zeiten bzw, was ich auch vermute, dass der Vater hier unbewusst mitspielt ;)

    Zum Schluss: Es wäre nicht schlau vom Autor schon alle Hinweise zu geben. Winter hat es ja eigtl auch erst gegen Ende zu 100% geschnallt, als die beiden sich gegenüber standen - von daher stört mich sowas nicht.

    Kann aber im Ganzen deine Kritik nachvollziehen: Es wirkt nicht wie ein Thriller mit viel Spannung, sondern eher wie ein Krimi mit einem Serienkiller-Profiler, der einen an der Klatsche hat :P

    btw: Ich werde deine Kritik gleich bei meiner verlinken zu dem Buch :)

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