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Donnerstag, 22. Juli 2021

[Rezension] "Eskalation" von Nora Bentrath

Autorin:    Nora Benrath
Titel:         Eskalation

Verlag:       Harper Collins
Umfang:    320 Seiten

Preis:       11,00 € (Taschenbuch)
                 8,99 € (E-Book)

Hier gehts zur Leseprobe.

Inhalt:

"Nicht langsamer werden", befiehlt die verzerrte Stimme durch die Freisprecheinrichtung. Dina Martin ist allein auf der Autobahn unterwegs. Hinter ihr ein riesiger Wagen, der plötzlich bedrohlich nah auffährt. Zu den Schuldgefühlen, dass Dina heute Abend nicht bei ihrer Tochter ist, gesellt sich jetzt die Angst. "Abfahren", kommandiert die Stimme. Sie sind mittlerweile kilometerweit von ihrer eigentlichen Ausfahrt entfernt. Nach der Kurve sieht Dina ein rotes Licht aufflammen: Halt Polizei. Alles wird gut werden, denkt Dina noch. Doch dann ertönt ein Schuss - und der wahre Albtraum beginnt.


Meine Meinung:

Dieser Thriller hat mich regelrecht gefesselt. Aus einer Alltagssituation (Fahrt über die Autobahn) entstanden, entwickelt sich daraus ein smarter und authentischer Thriller.
Wir lernen die Sichtweisen von Opfer, Täter und Polizei kennen, die sich immer wieder abwechseln. Man erlebt die anfängliche Ahnungs- und Hilflosigkeit der Ermittler, aber auch, wie sich das Puzzle Stück für Stück lüftet und letztlich zum Ermittlungserfolg führt. Die Autorin schafft es dabei, dass sich die Spannung entwickelt, nicht sprunghaft, aber mit jedem Kapitel ein Stückchen mehr. Dabei schreckt sie auch nicht vor beschriebener Folter des Täters/der Täterin zurück, die das Kopfkino auf ein hohes Level hebt. Die Handlungen der Protagonisten sind für mich sehr authentisch, die Auflösung dazu kommt aber natürlich erst am Ende des Buches. Ich habe während des Lesens immer wieder überlegt, welchen Schritt ich als Polizei als nächstes getan hätte, welche Möglichkeiten und Lösungen ich aber auch als Leser getan hätte und natürlich rätsel ich, wer der Täter oder die Täterin sein kann. Dort lässt mich die Autorin bewusst immer wieder in eine falsche Richtung denken, um mich am Ende doch zu überraschen.

Was ich ein wenig vermisst habe, ist ein noch bewussteres Durchleben der Gefühle der Entführungsopfer in der beschriebenen Auto-Verfolgung sowie in der Gefangenschaft. Hier war zwar immer wieder der Fluchtgedanke vorherrschend, aber der Gedanke, auch sterben zu können und mit dem Leben „abzuschließen“, kam mir etwas zu kurz.

Rundum aber ein sehr gelungender Thriller, ich vergebe 4,5 von 5 möglichen Sternen. :



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