Dienstag, 17. Januar 2017

[Rezension] "Rotkäppchen und der Hipster-Wolf" - Nina MacKay

Autorin:  Nina MacKay
Titel:      Rotkäppchen und der Hipster Wolf

Verlag:    Drachenmond Verlag
Umfang:  380 Seiten

Preis Print / Ebook:  14,90 € (Taschenbuch) / 4,99 €

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Zum Inhalt:
Im Märchenwald ist die Hölle los. Alle Happy Ends wurden gestohlen! Cinderella, Schneewittchen und Co. beschließen, ihre verschwundenen Prinzen zu retten, wozu sogleich eine “Verhöre-und-Töte”-Liste der Verdächtigen erstellt wird:
1. Wölfe töten
2. Hexen töten
3. böse Stiefmütter töten (wobei das oft mit Punkt 2 einhergeht)
4. böse Feen töten
Nur Red findet die Idee äußerst schwachsinnig. Doch dann taucht ein gutaussehender Hipster auf, der mehr über die verschwundenen Prinzen zu wissen scheint. Schnell stellt sich heraus, dass Everton eigentlich ein Werwolf ist und auf der Liste der durch die Prinzessinnen bedrohten Arten steht. Red bleiben plötzlich nur sieben Tage, um die Prinzen zu finden, bevor sie Ever ausliefern muss. Doch warum will gerade er eigentlich die Happy Ends zurückbringen? Benutzt er Red nur für seine eigenen Zwecke? Sicher ist jedoch: In Reds Leben nimmt ab sofort die Zahl der Hipsterwitze wahnwitzige Ausmaße an, sehr zum Leidwesen von Ever … 


Meine Meinung:
Wie bringt man aktuelle Verhaltensweisen von jungen Leuten, moderne Techniken und Geräte (Smartphones, Social Media, ...) mit Märchen zusammen? Nun, ich war gespannt, was Nina MacKay und hier präsentiert und am Ende war ich sehr überrascht, wie dies  ineinander gegriffen hat und mich immer wieder zum Lachen brachte! 

Wer nun aufgrund des Titels denkt, dass sich das Buch ausschließlich um Rotkäppchen dreht, der irrt. Viele weitere unserer klassischen Märchenwelt finden sich darin wieder: Von Rapunzel, Dornröschen und Aschenputtel kratzt das Buch auch an Rapunzel, Peter Pan und Alice im Wunderland. 

Der Schreibstil in dem Buch (das erste, welches ich von Nina MacKay lesen durfte), ist sehr humoristisch angelegt und bringt einen immer wieder zum Schmunzeln. Die Protagonistin "Red" (angelehnt an Rotkäppchen), berichtet aus der Ich-Perspektive über die Suche nach den Prinzen. Aber auch die anderen Prinzessinnen lernt man ein wenig kennen und muss feststellen, dass diese, vermutlich absichtlich, etwas dumm gehalten wurden.

Gepaart mit den o.g. Märchen hat die Autorin das leider oftmals realistische Leben versucht einzufangen und zu verknüpfen. Die Prinzessinnen haben alle SmartPhones, die eine oder andere auch einen Blog und natürlich sind sie auch in den sozialen Netzwerken aktiv. Natürlich dürfen in der heutigen Zeit der Prinzessinnen auch "Selfie-Sticks" nicht fehlen. Jede hat nun so an ihren Erlebnissen aus der Vergangenheit zu knapsen, Red z.B. hat eine Wolfphobie (wer kann Rotkäppchen das auch verübeln, schließlich wurde sie ja im Märchen von einem Wolf verschlungen) und trifft ausgerechnet auf einen Hipster Wolf; Dornröschen kämpft noch mit den Nachwirkungen ihres 100jährigen Schlafes, ...

Die einzelnen Begegnungen sind abenteuerlich und immer mit einer großen Prise Humor gewürzt, so dann ich köstlich unterhalten wurde. Immer weider wurde ich seltsam amgeschaut, als ich plötzlich laut loslachen musste - mitten im Bus. Nina MacKay hat es gut geschafft, den heutigen Alltag mit den Märchen zu verknüpfen und eine amüsante und zugleich aber auch spannende Story zu kreieren. Der beste Nebencharakter war für mich übrigens der magische Spiegel ("Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist....) - er war nicht nur ein Wandspiegel, sondern auch "mobil" unterwegs und ein ziemlich guter Hacker.


Leider hatte ich zwischendurch ein paar Phasen, die sich für meinen Geschmack etwas gezogen haben, weil man einfach nicht voran gekommen ist.

Fazit:
Eine unterhaltsame, lustige und sehr interessante Geschichte über bekannte Märchen-Charaktere mit ganz eigenen Herausforderungen. Gut und flüssig zu lesen mit ein paar Längen im Mittelteil. Ich freue mich, dass ich das Buch lesen durfte (Danke an den Drachenmond Verlag) und vergebe 4 von 5 möglichen Sternen!

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