Autor: Michael J. Sullivan
Titel: Das Fest von Aquesta (Riyria 5)
Verlag: Klett Cotta-Verlag
Umfang: 380 Seiten
Preis Print / Ebook / Hörbuch: 16,95 € (Taschenbuch) / 13,99 € / 25,95 €
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Zum Inhalt:
Beim Winterfest will das Neue Imperium seine ganze Macht und Grausamkeit zeigen, doch Hadrian und Royce haben vor, diese Pläne zu durchkreuzen.
Mit den Feierlichkeiten will Saldur, der Regent des Neuen Imperiums, das Schicksal seiner Widersacher endgültig besiegeln: Arista, die Hexe von Melengar, und Degan Gaunt, der Erbe Novrons, sollen öffentlich hingerichtet werden. Um Arista und Gaunt zu retten, muss Hadrian am großen Turnier von Aquesta teilnehmen und einen Ritter töten. Royce hingegen jagt Merrick Marius, seinen größten Feind – und ältesten Freund. Gleichzeitig steht die Hochzeit der Imperatorin Modina an, der Höhepunkt der Feierlichkeiten, auf den schon bald ein tödlicher Unfall folgen wird …
Meine Meinung:
Im fünften Band der Riyria-Reihe steht diesmal die Hochzeit von Modina im Mittelpunkt. Sie und der Regent Ethelred sind im Begriff zu heiraten - auch wenn es keine Hochzeit aus Liebe ist, denn das Imperium will mit dieser Hochzeit seine neue Macht zementieren und festigen. Zu allem Überfluss soll, sozusagen als Begleitspektakel zur Hochzeit der Anführer der Nationalisten hingerichtet werden. Die Menschen freuen sich darauf, den "Gegner" sterben zu sehen. Was Ihnen allerdings verschwiegen wird, ist, dass es sich dabei um Degan Gaunt handelt, den wahren Erben Novrons. Und auch Hadrian und Royce haben alle Hände voll zu tun, denn auch Arista schwebt in Lebensgefahr.
Nachdem ich vom Vorgängerband sehr enttäuscht war (siehe Rezension "An Bord der Smaragdsturm"), war ich gespannt, was mich diesmal erwartet und ich muss sagen, Michael J. Sullivan hat es geschafft, das Steuer herum zu reißen und das Buch wieder analog der ersten Bände der Reihe, spannend, unterhaltsam und fantastisch zu schreiben.
Diesmal steht Hadrian aus meiner Sicht etwas im Focus, während Royce weniger in Aktion tritt. Das liegt daran, dass beide an unterschiedlichen Orten im Buch unterwegs sind. Und Hadrian ist nunmehr dort, wo "mehr" passiert, nämlich in Aquesta. Wer mit äußerst gut in dem Buch gefällt, ist die Baronin Amilia. Sie, die Hilfe aus der Küche, die es mittlerweile bis zur Baronin geschafft hat, sieht sich immer mehr den Gepflogenheiten des Adels ausgesetzt und fühlt sich zunehmend ratlos, verwirrt und auch schwach - auch wenn dies nur ihre Wahrnehmung ist. Doch auch sie findet in den Wirren der Verstrickungen des Imperiums eine Person, die ihr äußerst gut tut.
Der Autor hat es in diesem Buch für mich gut verstanden, neben der eigentlichen Handlung auch die Lebensumstände und Verpflichtungen zu der (für uns) mittelalterlichen Zeit darzustellen. Das Leben in und um Aquesta, dem Palast und seinen Bewohnern hat er ein eigenes Leben eingehaucht - nicht immer mit versteckter Kritik an den damaligen Gepflogenheiten - und doch so lebensecht, wie man es erwarten kann.
Ich freue mich, dass Michael J. Sullivan den Schwenk geschafft hat, die Personen wieder mehr in den Vordergrund zu stellen und die Verstrickungen und Pläne des Imperiums an uns Leser zu bringen, diese aber gleichzeitig erst nach und nach zu lüften. Es war für mich wieder spannend zu lesen und hat mich gut unterhalten.
Nun steht die Riyria-Reihe kurz vor dem Abschluss. Nur noch ein Band "Percepliquis" steht mir bevor und ich freue mich darauf. Doch bevor der letzte Band beginnt, hält der Autor noch einmal eine düstere und auch ein wenig überraschende Handlung parat, die er als Cliffhanger sehr gut auf den letzten Band überleitet. Ich bin gespannt...
Fazit:
Nach einem schwachen fünften Teil der Reihe, jetzt wieder ein Happen zum verschlingen und genießen. Realistische Handlungen, das Leben im Adel und eine Weiterentwicklung der Protagonisten und Nebencharaktere haben das Buch für mich wieder zu einem Highlight gemacht, weshalb ich auch 4,5 von 5 möglichen Sternen vergebe.
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