Montag, 23. August 2021

[Rezension] "Das Steinzeit Virus" von Xavier Müller

Autor:      Xavier Müller
Titel:        Das Steinzeit Virus

Verlag:    Heyne Verlag
Umfang:  474 Seiten

Preis:       12,99 € (Paperback)
                4,99 € (E-Book)

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Inhalt:

Kruger-Nationalpark, Südafrika: Von einem mysteriösen Virus befallen, mutiert ein Elefant innerhalb weniger Tage zu einer prähistorischen Spezies mit vier Stoßzähnen. Wenig später sind auch Affen, Zebras und andere Arten von der Epidemie betroffen. Während die französische Paläontologin Anna Meunier nach der Ursache suche, greift das Virus auf den Menschen über. Innerhalb weniger Tage wird die Zeit um Millionen Jahre zurückgedreht: Homo sapiens wird Homo erectus. Panik bricht in New York, Paris, Genf und bald auf der ganzen Welt angesichts dieser mit Fell überzogenen, stummen und unberechenbaren Gestalten. Meunier und ihr Team versuchen verzweifelt, die Regression der Menschheit zu stoppen. Und sie müssen sich die Frage stellen: Sind das noch Menschen oder Bestien, die es zu bekämpfen gilt?

Meine Meinung:

Wir würden ihr reagieren, wenn euer Nachbar, eure Freundin oder euer Freund, ein Familienangehöriger sich plötzlich zu einem stummen und behaarten Wesen entwickelt, welches die Erde vor einigen Millionen Jahren bevölkert hat? In welcher sich die Tiere in der näheren Umgebung zurück entwickeln und plötzlich keine Tauben mehr im Park unterwegs sind, sondern fleischfressende Flugsaurier?
Die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, wie die Welt reagiert: zunächst einmal mit Unglaube gepaart mit andauernden Diskussionen, Abwägungen und fehlenden Entscheidungen. Doch irgendwann dann mit Drohungen, Sanktionen und Zwängen, kombiniert mit ganz viel Unverständnis und Angst. Die gleichen Charaktere finden sich auch in diesem Roman wieder, denn die Welt steht vor einer Herausforderung, die sich nicht kennt, für die sie keine maßgeschneiderten Lösungen in der Schublade vorhält. 
Die Story ist sehr unterhaltsam und spannend geschrieben und zeigt sehr schön die Unfähigkeit der Gesellschaft und der Politik, schnell und angemessen auf neue Szenarien zu reagieren und diesen abgestimmt, schnell und koordiniert zu begegnen. 

Dazu kommen aber auch philosophische Fragestellungen: Was macht einen Mensch zu einem Menschen. Ist es die Fähigkeit aufrecht zu gehen, zu sprechen, sich zu kleiden oder mit Messer und Gabel zu Essen? Sind unsere Vorfahren mehr Affe, mehr Mensch oder etwas irgendwo dazwischen? Für mich war die Antwort relativ klar, aber das Buch beleuchtet hier verschiedene Standpunkte der Politik und der Gesellschaft, was das eigentlich Spannende an dem Buch ist. Überlegt doch einmal für euch selbst, was für euch einen Menschen ausmacht und diskutiert das doch einmal im Freundes-, Bekannten- oder Familienkreis und ich bin sicher, hier werden interessante Gespräche entstehen.

Fazit:

Eine interessante Theorie, der Rückentwicklung der Lebewesen auf der Erde hin zu einem früheren prähistorischen Stand. Ist die denkbar? Wie reagiert die Gesellschaft darauf und was macht einen Menschen letztlich zu einem Menschen. Die Story selbst wies für mich ein paar Schwächen auf, die  aber durch die angestoßenen Gedanken zu Definition eines Menschen wieder wett gemacht werden. Aus diesem Grund vergebe ich 4,5 von 5 möglichen Sternen.

Vielen Dank an den Heyne Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares.



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