Freitag, 23. Oktober 2020

[Rezension] "Rote Tränen" - Mike Landin

Autor:    Mike Landin (Pseudoym)
Titel:     Rote Tränen

Verlag:    Selfpublisher - BoD (Books on demand)
Umfang:  342 Seiten

Preis Print / Ebook: 10,99 € / 3,99 €

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Zum Inhalt:

Jacob ist vom Umzug seiner Familie auf einen verlassenen Hof in den Berchtesgadener Alpen wenig begeistert.
"Ich mache hier die zwölfte Klasse, dann haue ich wieder ab."
Lediglich Hannah, die gleichaltrige Tochter der Nachbarn, kann seine Laune etwas aufbessern. Doch dann verschwindet in der Gegend ein jugendliches Mädchen, das Sechste innerhalb der letzten zwanzig Jahre. Die Fälle sind nie aufgeklärt worden und Jacobs Eltern verhalten sich seltsam abweisend, wenn er darüber reden will. Jacob forscht nach und erkennt bald, dass es nicht nur eine Verbindung zwischen den ungelösten Kriminalfällen und seinen Eltern gibt, sondern auch Hannahs Familie in deren Vergangenheit eine Rolle spielt.

Meine Meinung:

"Rote Tränen" ist das Debütwerk des Autors, der unter dem Pseudonym Mike Landin schreibt und welches überwiegend in der Freizeit abends nach der Arbeit entstanden ist. Aufgrund des Klappentextes war ein ein wenig gespannt auf das Buch und habe mich auf das Werk ganz neutral eingelassen. 😉

Die Geschichte fängt noch relativ "langsam", legt aber im Laufe des Plots zu um am Ende mit einem großen Knall zu enden. Zunächst aber mal zu den Protagonisten: Jacob ist ein junger Erwachsener (18 Jahre alt), der in der Stadt groß geworden ist und gegen seinen Willen nun in einen kleine Ort ohne wirkliche Ereignisse katapultiert wird. Während der Geschichte kommt mir Jacob bisweilen nicht wie ein 18-jähriger vor, eher wie 16 aber in der Entwicklung ist ja jede Person ein wenig anders. Dann ist da Hannah, "das gleichaltrige Mädchen aus der Nachbarschaft", das zwar authentisch, jedoch auch ein wenig undurchsichtig daher kommt. Jacobs Eltern sind sympatisch, auch wenn sie ein Geheimnis zu haben scheinen...

Der Roman lässt sich in das Gebiet Krimi eingruppieren und als solcher ist er auch gedacht. Für eine Thriller ist deutlich zu "unblutig", was ihn auch etwas realistischer erscheinen lässt. Der psychologische Faktor ist mehr unterschwellig auf jeden Fall vorhanden.

Der Autor beschränkt sich auf eine überschaubare Anzahl an Akteuren. Da der Plot in einem kleinen "Kaff" spielt, kennt jeder jeden im Ort; man trifft sich, kauf bei einander ein, feiert zusammen. Das war auch der Grund, warum ich ziemlich bald das Gefüh hatte: "Alles klar, ich kann mir das Ende schon denken" - doch vorsicht: ich verspreche, man wird eines besseren belehrt.

Mike Landin schafft es, ein Bild des Ortes in meinem Kopf entstehen zu lassen. Die Straßen, die beiden Höfe auf denen Jacob und Hannah leben, die Wälder ringsherum um den Ort, all das konnte ich mir sehr gut ausmahlen.

Das Werk ist gut und flüssig zu lesen. Bei manchen Büchern geht es mir so, dass ich (da ich viel abends nach der Arbeit lese) schnell ermüde und mir die Augen zufallen. Nicht aber so bei "Rote Tränen". Ich war gefesselt und wollte wissen, wie es weitergeht. Der Autor verarbeitet verschiedene Thematiken in dem Buch, auf die ich jetzt hier nicht eingehen möchte (Spoilergefahr). Am Ende war ich, wie obens chon erwähnt einigermaßen überrascht, denn mit diesem Ende hätte ich nicht gerechnet. Er hat es geschafft, meine Gedanken in eine gänzlich andere Richtung zu "treiben".👍

Fazit:

Ein gelungenes Werk des Selfpublishers Mike Landin! Krimi mit unterschwelligen, aber trotzdem deutlich erkennbaren psychologischen Aspekten, die dem ganzen die notwendige Würze geben! Flüssig und gut zu lesen und einem überraschenden Ende...



 

1 Kommentar:

  1. Schade, dass du schon so lange keine Rezension mehr veröffentlicht hast? Woran liegt es?

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