Dienstag, 21. Juli 2015

[Erlebnisbericht] 11. literarisches Fantasy-Festival am 17. Juli 2015



Am Freitag, 17. Juli 2015 war es endlich soweit. Schon seit Januar habe ich auf diesen Tag hingefiebert. Die Buchhandlung in der Villa Herrmann in Ginsheim-Gustavsburg öffnete seine Pforten zum 11. literarischen Fantasy-Festival. Bei tollen 35°C war der angrenzende Park der ideale Ort für eine Lesung der Besonderen Art. Die Werbung sprach von einer "erlebnisreichen Reise in die Anderswelten. Spannung, schwarzer Humor, Gruselschauer, Romantik, Märchenwesen, Engel, Teufel, defekte Toaster, Zeitsprünge und Herzensnöte – Fantasy in vielen Facetten." Und tatsächlich war ich am Ende restlos begeistert! Aber zurück zum Anfang...
Bereits frühzeitig um 17.00 Uhr war ich da um mir einen guten Platz zu sichern und möglichst weit vorne zu sitzen und die Autorinnen und Autoren LIVE und aus der Nähe zu sehen.


Losgelegt hat Vanessa Walder mit einer Lesung aus Das wilde Määäh, einem aus meiner Sicht sehr schönen Kinderbuch.

"Ham ist ein Wolf. Das ist ja wohl klar. Er hat spitze Eckzähne ... auf dem Kopf. Er jagt gerne ... saftige Blätter. Er heult den Mond an ... und es klingt wie Määäh. Na gut, vielleicht ist Ham auch nur ein Wolf im Schafspelz. Aber wie ist er im Wald gelandet? Und wo kommt er wirklich her? Zusammen mit seinen Freunden begibt er sich auf eine abenteuerliche Suche ..."



Weiter ging es dann mit Jens Schumacher, der aus seinem Buch Asmoduin: Nervensäge in Not gelesen hat. Er hat es während des Lesens geschafft, Asmoduin ein ganz eigenes Gemüt zu geben und ihn, trotz seiner Abstammung aus der Hölle, zu einem lustigen Charakter zu formen.

"Verflixt! Endlich Sommerferien, doch Bob kommt nicht dazu, sie zu genießen. Einmal mehr steht plötzlich Asmoduin vor ihm, die teuflische Nervensäge aus der Hölle. Und er hat ein Problem: Die Eissauna seines Urururgroßvaters Shaitan III. ist undicht geworden, was nicht nur fatale Folgen für die Hölle, sondern für die gesamte Erde haben könnte. Notgedrungen begibt sich Bob mit dem kleinen Satansbraten auf die Suche nach einer uralten Zauberformel. Doch Eile ist geboten - der Countdown zum Untergang der Welt hat bereits begonnen ..." 


Danach eroberte Vanessa Walder noch einmal die Bühne, mit Ihrem Buch Der Zauberfluch des Elfenkönigs, und konnte mitlachen, als Ariane vom Drachen entführt wurde und dabei jede Menge unliebsame Berührungen mit Bäumen hatte. ;-)

"Inmitten einer heißen Sommernacht wird Ariane entführt - von einem riesengroßen Drachen! Er bringt sie in den fernen, finsteren Zauberwald. Die magischen Geschöpfe, die hier leben, scheinen dem Mädchen nicht wohl gesonnen zu sein. Weshalb sonst würde der Elfenkönig Leandro einen mächtigen Zauber aussprechen? Einen Fluch, der verhindert, dass Ariane jemals nachhause zurückkehren kann. Denn er bewirkt, dass alle in der Menschenwelt sie vergessen haben! Ariane ist verzweifelt. Doch sie hat auch Freunde im Zauberwald, die ihr helfen wollen..."


Als Wolfgang Hohlbein danach die Bühne betrat, wurde fleißig applaudiert und der erfolgreichste deutschsprachige Autor von Fantasy-Literatur nahm gerne Platz um exklusiv mit einer Premierenlesung aus der Märchenadaption Die Schneekönigin zu überraschen.

"Als dem Teufel ein Zauberspiegel zerschellt, bricht bei den Menschen das Chaos aus. Wer von einem Splitter getroffen wird, dem gefriert das Herz und er sieht nur noch das Schlechte in der Welt. So ergeht es auch dem Jungen Kay. Und weil sein Herz so kalt geworden ist, verfällt er der eisigen Schönheit der Schneekönigin, die ihn in einer prächtigen Kutsche mit in ihr frostiges Schloss nimmt. Kays Freundin Gerda will das nicht hinnehmen. Sie macht sich auf, Kay zu suchen und zurückzubringen. Ihre abenteuerliche Reise führt sie zu Feen, Prinzessinnen, Räubern und schließlich zum Schloss der Schneekönigin. Wird es ihr gelingen, ihren Freund zu befreien oder verfällt auch sie der dunklen Macht der eisigen Herrscherin?"


Tim Schwarzmaier, u. a. bekannt als die deutsche Stimme von Harry Potter in den ersten beiden Filmen um den berühmten Zauberlehrling, hatte sich ebenfalls ein tolles Buch ausgesucht um daraus zu lesen: Teslas unvorstellbar geniales und verblüffend katastrophales Vermächtnis.

"Ein kaputter Toaster, eine uralte Kamera, eine defekte Autobatterie: Wie konnte Nick ahnen, dass es sich bei dem Schrott auf seinem Dachboden um bahnbrechende Erfindungen Nikola Teslas handelt? Leider sind die Gegenstände nicht nur genial, sondern auch gefährlich. Denn der Geheimbund der Accelerati will sie für sich – um jeden Preis! Teslas Vermächtnis ist der Auftakt zu einer neuen, rasanten Trilogie für Jungen und Mädchen ab 11 Jahren. Unglaubliche Erfindungen des Genies Nikola Tesla spielen eine entscheidende Rolle in dieser temporeichen Abenteuergeschichte, die alle Eigenschaften eines Lieblingsbuches aufweist: Spannung, Humor, Verschwörungen, sympathische Protagonisten und gefährliche Verschwörungen."

Im Anschluss nahm Mechthild Gläser den Ball gerne auf um aus ihrem Buch Die Buchspringer zu lesen und ich hätte nie gedacht, dass es so spannend sein kann, sich mit Shir Khan aus dem "Dschungelbuch" auszutauschen oder sich mit dem jungen Werther aus "Die Leiden des jungen Werthers" zu sprechen.

"Während des Sommerurlaubs erfährt Amy, dass sie als Mitglied der Familie Lennox of Stormsay über die Fähigkeit verfügt, in Bücher zu reisen und dort Einfluss auf die Geschichten zu nehmen. Schnell findet Amy Freunde in der Buchwelt: Schir Khan, der Tiger aus dem Dschungelbuch oder Goethes Werther, der seinen Liebeskummer in tintenhaltigen Cocktails ertränkt. Doch bald merkt Amy, dass die Buchwelt nicht so friedlich ist, wie sie zunächst scheint. Erst verschwindet Geld aus den Schatzkammern von Ali Baba, dann verletzt sich Elizabeth Bennet auf dem Weg zum Ball mit Mr Darcy, sodass eine der bekanntesten Liebesgeschichten der Weltliteratur im Keim erstickt wird. Für Amy ist klar: Sie muss den Störenfried stellen! Doch erst, als sich die Zwischenfälle auch auf die Realität auswirken, wird Amy klar, wie ernst die Bedrohung ist. Worauf hat es der geheimnisvolle Attentäter wirklich abgesehen?"


Eine mir bis dahin ganz ungekannte Autorin, Nina Blazon, übernahm und las aus ihrem Buch Faunblut. Dabei schaffte sie es mühelos, alle Zuhörer zum Verstummen zu bringen.

"Sie hat zwei Seelen, eine muss er töten.
Eine Metropole am Rande der Zeit. Eine Herrschaft im Zeichen der Gewalt. Und eine Liebe wider jede Vernunft.
Als Jade, das Mädche mit den flussgrünen Augen, den schönen und fremdartigen Faun kennenlernt, ist ihre Welt bereits am Zerbrechen. Aufständische erheben sich gegen die Herrscherin der Stadt und die sagenumwobenen Echos kehren zurück, um ihr Recht einzufordern, Jade weiß, auch sie wird für ihre Freiheit kämpfen, doch Faun steht auf der Seite der Gegner …"



Mittlerweile war es komplett dunkel geworden und Tim Schwarzmaier übernahm noch einmal die Rolle des Vorlesers, um aus dem zweiten Band rund um Nikola Tesla zu lesen und auch diesmal hingen alle Zuhörer gebannt an seinen Lippen: Teslas irrsinnig böse und atemberaubend revolutionäre Verschwörung. 

"Nick und seine Freunde versuchen, die Erfindungen von Nikola Tesla zurückzubekommen, um sie endlich zu einer einzigen Maschine zusammenzusetzen. Doch die Gegenstände üben immer mehr Macht auf ihre Besitzer aus und Nick ist geradezu besessen von seiner Aufgabe. Bald ist sich niemand mehr so ganz sicher, ob Tesla tatsächlich nur gute Absichten verfolgt hat..."


Nina Blazon überraschte daraufhin mit einer weiteren Lesung, und zwar präsentierte sie erstmals und exklusiv für die Anwesenden, einen Auszug aus ihrem neuesten Werk Winter der schwarzen Rosen, dem vierten Band ihres Faunblut-Zyklus - und wieder waren alle begeistert!

"In einer Festung, geschützt durch dunkle Magie, suchen die Zwillingsschwestern Tajann und Lili Zuflucht vor ihren Verfolgern. Die eine Schwester versteckt sich hier mit dem Junglord Janeik, um ihre verbotene, aber leidenschaftliche Liebe leben zu können. Die andere ist auf der Flucht vor der zerstörerischen Liebe eines Gestaltwandlers. Doch mit den dunklen Mächten spielt man nicht. Das beginnen auch Tajann und Lili bald zu ahnen. Denn etwas lauert in den Mauern, etwas Unberechenbares, etwas Böses ..."

Nach den spannenden Tönen stand Wolfgang Hohlbein noch einmal bereit um ein weiteres Mal aus einem noch unveröffentlichten Werk zu lesen: IRONDEAD - Der achte Tag. Die Zuschauer lauschten gebannt, wie es mit der Titanic weiter geht. 

"Als der Privatdetektiv Quinn Devlin nach einer durchzechten Nacht erwacht, glaubt er sich ins Fegefeuer versetzt: Eine brutale Hitze schlägt ihm entgegen und ein lautes Dröhnen wie das gigantischer Schmiedehämmer fegt all seine Gedanken beiseite. Erst als sich der riesenhafte Heizer Jake aus dem rotwabernden Halbdunkel schält, begreift Devlin, dass er mitten im Kesselraum eines gewaltigen Schiffes gelandet ist. Noch ahnt er dabei nicht, dass er sich an Bord der Olympus befindet, die sich auf einen tödlichen Wettlauf mit der Titanic eingelassen hat ..."


Den Abschluss eines fantastischen Abends machte dann noch einmal Jens Schumacher mit seinem Roman Die Wüstengötter, in welchem Meister Hippolit und der Troll Jorge Ermittlungstätigkeiten nachgehen - wäre da nur nicht der Troll-Vater Joris... 

"In Yaget'pen, dem geheimnisvollen Reich des Ostens, wird ein Altertumsforscher ermordet aufgefunden. Sein äußerlich unversehrter Körper weist keinen einzigen Knochen mehr auf. Übernatürliche Kräfte sind im Spiel, daher alarmiert man das Institut für angewandte investigative Thaumaturgie. Rasch ist klar, dass für diesen Fall nur ein Ermittlerduo infrage kommt: Meister Hippolit und sein getreuer Adlatus Jorge der Troll. Unglücklicherweise hat Hippolit seine thaumaturgische Gabe verloren und als Folge den Dienst quittiert ..."

Zwischendurch erhielten wir von der Moderatorin Monika Trapp die Information, dass der eigentlich für diesen Abend geplante und auch fest zugesagte Autor Rainer Strecker leider nicht kommen kann. Eine "große Naturgewalt" halte ihn von einem Buch des Fantasy-Festivals ab: seine Frau erwartet Zwillinge und die Wehen haben eingesetzt!  
Alles Gute an dieser Stelle!!

Als der letzte Applaus für die zwischenzeitlichen Percussion-Unterstützung von Dieter Arnold vorüber waren, kamen noch einmal alle Autorinnen und Autoren auf die Bühne um einen großen Applaus zu empfangen. Insgesamt durften wir 11 tolle Bücher rund um das Genre "Fantasy" kennen lernen mitsamt den wunderwaren Autorinnen und Autoren.


Zeitgleich mit diesem Schlussauftritt hörte man ein Donnergrummeln und die ersten Blitze finden an zu zucken - gerade so, als ob eine magische Entladung alle dazu auffordert, noch weiter zu machen. 

Meine erste literarische Fantasy-Nacht in der Villa Herrmann wird definitiv nicht meine letzte gewesen sein. Ich freue mich schon auf das kommende Jahr!


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