Dienstag, 30. Dezember 2014

[Rezension] "Aus dunklen Federn" - herausgegeben von Sonja Rüther

Pünktlich zum Weihnachtsfest an Heiligabend erreichte mich dann endlich das lang ersehnte Rezensionsexemplar von "Aus dunklen Federn". Und nachdem die Hektik der Feiertage ein wenig abgeflaut war, konnte ich mich diesem Werk endlich widmen. Es erschien am 9. November 2014 im Briefgestöber-Verlag.
Liebe Sonja Rüther, vielen Dank für die Möglichkeit, dieses grandiose Buch lesen zu dürfen!

Dies ist nun für mich das erste Mal, dass ich eine Anthologie rezensiere und entsprechend schwer fällt es mir. Es sind verschiedene unterschiedliche Autoren, die sich gemeinsam unter dem Genre Horror austoben durften. Dabei kamen ganz unterschiedliche Geschichten heraus.

Folgende Autorinnen und Autoren hat die Herausgeberin Sonja Rüther in diesem Buch versammeln können:
Markus Heitz, Thomas Finn, Lena Falkenhagen, Hanka Jobke, Boris Koch, Vincent Voss und auch Sonja Rüther hat zwei kurze Geschichten beigesteuert. Neben meinem absoluten Lieblingsautor Markus Heitz waren aber auch noch ein paar Autoren dabei, die ich nicht kannte und so war ich sehr gespannt.

Das Buch beginnt mit einem Gruß von Sonja Rüther, die mir als Leser ein paar eigene Gedanken zu dieser Anthologie näher bringt.

Hanka Jobke entführt uns dann in einer sehr kurzen Geschichte auf einen Rummelplatz. Dieser kurze Plot bildet den perfekten Auftakt zur zweiten Geschichte des Buches - zu "Keine sieben Tage" von Boris Koch. Hierbei steht ein kleiner Junge im Mittelpunkt, der seine Eltern belauscht und dann unter seinem Fenster einen etwas seltsames beobachtet. Danach nimmt das Unheil seinen Lauf.

Passend zur Weihnachtszeit folgt "O Tannenbaum" von Herausgeberin Sonja Rühter. Diese Geschichte hat bei mir einen gewissen Ekelfaktor ausgelöst, was die Geschichte aber um so besser machte. Nun achte ich immer darauf, was für einen Tannenbaum ich uns an Weihnachten kaufe und warum ich mich in der Sauna so wohl fühle.  :-)

Markus Heitz führt uns dann wieder nach Leipzig, wo wie auf einen alten Bekannten treffen, nämlich Herrn Korff von Ars Moriendi (bekannt aus "Oneiros" oder "Totenblick"). In "Exemplum" spielen Schatten und Spiegelbilder eine wichtige Rolle. Ich war wieder einmal gefesselt und fragte
mich am Ende, wie es Herrn Korff wohl geht.

Lena Falkenhagen sagt dann zu uns, dass in Ihrer Geschichte "Alles ganz normal" ist. Eine schwangere Frau hat Depressionen und kommt mit Ihrer Situation nicht klar - oder steckt doch etwas mehr hinter der Geschichte...?

Der Protagonist von "Bittere Wahrheit" (Thomas Finn) ist ein kleiner dicklicher "Versager", der alles tut, um sich an allen zu rächen, die ihn auch als solchen sehen. Dabei bekommt er auch Hilfe aus der Vergangenheit - aber die ist nicht immer so gut.

Hanka Jobke nimmt uns auf ihrer zweiten Geschichte mit auf die Reise durch "Menschliches Versagen". Diese handelt von vielen schrecklichen Geschehnissen, die überall auf der Welt passieren und die einen sehr nachdenklich machen.

In "Farben des Frühlings" von Vincent Voss geht es um eine kleine Familie, die auf einem Hof mit Scheune inmitten von Rapsfeldern wohnt. Eines Tages kommt ein Mann zu Besuch, der von seiner Freundin Lene erzählt und seine Erlebnisse in den Rapsfeldern früher berichtet. 

Wenn man sich durch diese teils wirklich großartigen Zeilen gelesen hat, bekommt man sogar noch drei Bonusgeschichten. Und in diesen Bonusgeschichten findet sich auch mein Liebling in dem Buch:

Der erste Bonus "Destruenten" handelt von einem U-Bahn-Schacht in Berlin. Vincent Voss gelingt es hier, ein beklemmendes Gefühl hervorzurufen und dies in unserer Hauptstadt.

Mein persönlicher Favorit in dem Buch ist der zweite Bonus "Fräulein Angstfrei" von Markus Heitz. Die Geschichte handelt von Asa, einer jungen Frau, die keine Form von Angst kennt, sondern für die alles was sie erlebt einfach nur interessant und aufregend ist. Einfach grandios geschrieben!!

Im dritten Bonus liefert Sonja Rüther noch einmal ein Highlight ab. "Walpurgia" beschreibt die Freundschaft zwischen einer Frau und Ihrer Spinne. Lasst Euch überraschen.

Insgesamt bleibt festzuhalten, dass mich alle Geschichten mehr oder weniger begeistert haben. Natürlich habe ich Favoriten und Geschichten, die mich weniger fesseln konnten, aber ich bin sehr dankbar, dass ich diese Anthologie lesen durfte. Was mir gut gefällt, ist dass es nicht einfach nur ein Abdruck von verschiedenen Geschichten ist, sondern dass sich auch die Autoren künstlerisch mit eingebracht haben. Jede Geschichte beginnt nämglich mit einer individuellen Zeichnung des jeweiligen Autors.

Ich kann dieser Horror-Anthologie durchaus 5 von 5 Punkten vergeben. Verschiedene Geschichten, verschiedene Schreibweisen und doch haben alle eines gemeinsam - man gruselt sich!!


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