Montag, 1. Juni 2015

[Rezension] "Die Magie der kleinen Dinge" - Jessie Burton


Autor: Jessie Burton
Titel:  Die Magie der kleinen Dinge

Genre: Historisch / Fantasy
Verlag: Limes Verlag

Seiten: 480
Preis Print/E-Book: 19,99 € (gebunden) / 15,99 € 



Zum Inhalt: 
Die junge Nella wird mit dem Amsterdamer Handelsmann Johannes Brandt verheiratet. Als sie sein herrschaftliches Haus an der Herengracht zum ersten Mal betritt, schlägt ihr kalte Abneigung von Seiten ihrer neuen Familie entgegen. Nur das Hochzeitsgeschenk spendet ihr Trost: ein Puppenhaus, das eine exakte Nachbildung ihres neuen Zuhauses ist. Doch bald werden Nella mysteriöse kleine Nachbildungen ihrer neuen Familienmitglieder geschickt – und Hinweise auf das, was diese verbergen. Nella beginnt zu ahnen, dass sich hinter der perfekten Fassade der Brandts tiefe Abgründe verbergen – und Geheimnisse, die sie alle in ihren Sog ziehen werden …


Meine Meinung:
Amsterdam, 1686: Die junge, unbedarte und etwas naive Petronella "Nella" Oortmans kommt zu ihrem deutlich älteren Ehemann nach Amsterdam. Als sie das Haus betritt, ist sie irritiert, dass niemand sie empfängt und schnell wird klar, dass sie dort nicht erwünscht ist. Ihr Ehemann, Johannes Brandt, ist Händler und vermögend, doch auch er scheint kein Interesse an seiner Ehefrau zu haben - seine Geschäfte scheinen wichtiger. Mit in dem Haus wohnen ihre Schwägerin Marin, die Dienerschaft Otto und Cornelia sowie Johannes Hunde. 

Literarisch lese ich relativ wenig historische Romane. Um so überraschter war ich, als ich mich auf dieses "magische" Abenteuer eingelassen habe. Die Gedanken und Gebräuche zu der damaligen Zeit waren um ein vielfaches anders, als die heutigen "Regeln". Die Familie gibt vor gottgläubig zu sein, jedoch nur, weil dies zur damaligen Zeit notwendig war. Nach außen hin musste der Schein einer gut situierten und vorzeigbaren Familie stimmen. Und doch gab es einige Punkte, die Johannes förderte, Marin aber am Liebesten ungeschehen machen würde. Dazu zählt z.B. der farbige Hausangestellte Otto. Ich war begeistert von der detaillierten Beschreibung der Charaktere, die erst nach und nach ihr wahres Gesicht gezeigt haben. 

Die Miniaturistin gibt dem ganzen zusätzlich einen gänzlich Touch und schafft es, neben den tollen Charaktere auch einen mystischen Einfluss zu generieren. Wer ist die Frau, die hinter den verschiedenen Miniaturen steckt, die Nella erhält um das Puppenhaus einzurichten? Warum finden sich so viele Parallelen zwischen den Miniaturen und den Bewohnern des Hauses und was steckt hinter den geheimnisvollen Hinweisen?

Nella findet es bald heraus und durchlebt dabei emotionale Höhen und Tiefen. Währenddessen reift sie unbewusst von der naiven kleinen Nella Oortman zur starken und selbstbewussten Petronella Brandt.

Fazit:
Ich kam etwas schwer in die Geschichte hinein, sobald ich aber diesen Plot hinter mir hatte, ging es steil bergauf. Eine tolle Geschichte über das Leben im 17. Jahrhundert und das der Frauen zu dieser Zeit. Von mir gibt es 4,5 von 5 möglichen Punkten.


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